Söffge - Seit 1922 Dienst am Kunden
Vorgeschichte war die Familientradition: 1810 hatte Wilhelms gleichnamiger Urgroßvater in Goslar die verzweigte Zimmermannsfamilie Söffge begründet. Der Firmengründer ist übrigens in Goslar als langjähriger demokratischer Politiker und NS-Gegner kein Unbekannter. Ab 1919 engagierte er sich im Rat, ab 1924 als Senator.
Trotz Inflation und Weltwirtschaftskrise expandiert der Betrieb. Ein Maschinenpark und Erweiterungen entstehen, darunter ab 1929 das eigene Sägewerk. Zu einem wichtigen Betriebsbereich entwickelt sich die Bautischlerei, und darin schon bald der Fensterbau.
Dramatischer Umbruch unter SA-Terror und der Zusammenbruch
Mit der NS-Machtergreifung Anfang 1933 folgt jedoch auch für das Haus Söffge ein dramatischer Umbruch. Örtliche Nazigrößen wittern Rache an Wilhelm Söffge. Er wird aus dem Senatsamt genötigt und zeitweise brutal verschleppt. Dieser Akt fand als "Schweinekarrenfahrt" unrühmlichen Einzug in die Goslarer Stadtgeschichte. In der Folge werden Familie und Betrieb mit nächtlichen SA-"Mahnwachen" und geschäftlichem Boykott terrorisiert. Perfide Intrigen sollen Söffge in den Ruin treiben. In dieser Sturmzeit übernimmt Fritz Söffge (1907 - 1969), inzwischen als Techniker und Zimmermeister im Geschäft, das Ruder. Vater Wilhelm, mehrfach zur Flucht aus der Stadt gezwungen, übergibt dem erst 26jährigen Sohn vorzeitig das Unternehmen.
Wachstum entscheidet nun den Überlebenskampf. Nach heftigen Turbulenzen kann Fritz den Betrieb stabilisieren, indem er neue Märkte erschließt. Sowohl neue Arbeitsfelder der Bautätigkeit als auch neue räumliche Absatzgebiete sind sein Rezept. Großaufträge in Braunschweig, dem Ostharz und auch wieder Goslar kennzeichnen das "Baugeschäft Söffge" um 1938. Der Zweite Weltkrieg beendet diese Phase. Im Frühjahr 1940 wird Fritz Söffge zur Ostfront eingezogen. In der Geschäftsleitung muss ihn sein Vater Wilhelm vertreten. Das hindert die Gestapo nicht, ihn nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wieder zu verhaften. Die Intervention eines Geschäftsfreundes, der über Söffges Kriegswichtigkeit Abenteuerliches behauptet, verhindert seine Einlieferung ins KZ. So rettet er den 68jährigen, da die Schergen den "Endsieg" nicht zu gefährden wagen. Zwölf bewährte Mitarbeiter finden aber in dem sinnlosen Krieg den Tod.Improvisationsgeist, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder
Während Wilhelm Söffge ab 1945 in seinem alten Amt den Neuanfang mitgestalten kann und sich dann unter Ehrungen ins Privatleben zurückzieht, geht Sohn Fritz an den geschäftlichen Wiederbeginn. Die Umstände sind chaotisch, auf auswärtigen Baustellen geht wertvolle Ausrüstung verloren, massiver Holzeinschlag zu Reparationszwecken verschärft den allgegenwärtigen Mangel.Durch wachen Improvisationsgeist (etwa eigene Pferdegespanne zur Holzbeschaffung) und die bereits breitgefächerte Struktur gelingt jedoch der Übergang in die Wiederaufbauzeit nach der Währungsreform 1948.
So ist der Betrieb an der Neuentstehung des Goslarer Stadtteils Jürgenohl in großem Umfang beteiligt. 1953 tritt Fritz Söffge mit dem Freien Wohnbau Goslar auch in die Wohnungswirtschaft ein. Dieser errichtet in den folgenden anderthalb Jahrzehnten ca. 160 Mietwohnungen und 85 Eigenheime und befasst sich mit der Betreuung eigener Immobilien (seit 1980 Dietrich Söffge Wohnungsverwaltung).
Dietrich Söffge baut den Firmensitz Grauhof auf
Diplomingenieur Dietrich Söffge, 1965 eingetreten, übernimmt nach dem frühen Tode seines Vaters Fritz am 17. Mai 1969 die Geschäftsleitung in dritter Generation. Zu dieser Zeit zeichnet sich ab, dass die Altstadtstraßen zu eng für ein modernes Unternehmen werden.Deshalb werden im Goslarer Ortsteil Grauhof in der Straße "Am Gräbicht" die neuen Betriebsgebäude auf einem Gelände von 14.000 Quadratmetern errichtet, die heutige Niederlassung Goslar. Später wird dieser Unternehmensbereich noch um einige Hallen erweitert. Bei der 50jährigen Jubiläumsfeier im April 1972 kann gleichzeitig die Fertigstellung der neuen Heimstatt für das Unternehmen begangen werden.
Mit den siebziger Jahren gewinnt die immer stärker automatisierte Serienfertigung von Fenstern samt Montage an Bedeutung. Der Rückgriff auf vorbearbeitete Profile ersetzt den vollständigen Eigenbau. Den gesamtwirtschaftlich gewandelten Kostenstrukturen begegnet Geschäftsführer Dietrich Söffge mit technischen Neuerungen. Folgerichtig baut das Unternehmen seine dominierende Stellung im Fensterbau aus und erstreckt sein Absatzgebiet bis Hannover und Göttingen. 1980 wird das Unternehmen in die Söffge Bauelemente GmbH umfirmiert.
Neuer Standort Halberstadt
Anfang der Neunziger Jahre ermöglicht die Wiedervereinigung die Rückkehr in alte Gefilde. Die Söffge Bauelemente GmbH weitet ihre Geschäfte gen Osten aus, dorthin, wo Fritz Söffge bereits in den Dreißiger Jahren zufriedene Kunden beliefert hatte. Als Standort bietet sich das alte Handelszentrum Halberstadt an.Auf den Schritt nach Halberstadt folgt der Ausbau zum bundesweiten Dienstleister im Bereich Fenster und Türen. 1994 weiht die Firma die neue großzügige Produktionshalle und angegliederte Verwaltungsräume im Gewerbegebiet Am Sülzegraben ein. Neben den Produktionen in Goslar werden von nun an auch in Halberstadt hochwertige Fenster und Türen aus Holz und Kunststoff produziert. Der Fokus liegt dabei auch hier auf dem Direktvertrieb an Privat- und Objektkunden, wobei die zusätzlichen Produktions- und Montagekapazitäten die Realisierung immer größerer Projekte ermöglichen.
Gemeinsam stark – Vorsprung durch Technik
Als eines der ersten Unternehmen der Branche setzt Söffge Ende der neunziger Jahre komplett auf die Terminalserver-Technologie und vernetzt die bis dahin getrennt agierenden Standorte Goslar und Halberstadt. 2001 verschmelzen die beiden Gesellschaften konsequent zu einer Einheit. Hierdurch können die Potentiale der modernen Produktionen noch besser genutzt und das interne und externe Informationsmanagement optimiert werden. Noch kürzere Reaktionszeiten bei Bestellungen und bei Anpassungen an die sich immer schneller verändernden Marktbedingungen sind die Folge.Den ständig wachsenden energetischen, ökologischen und technischen Anforderungen wird mit neuen Fenstersystemen Rechnung getragen. 2006 wird der erste Einzelauftrag mit einem Auftragsvolumen von über 1 Mio. € erfolgreich realisiert. Die hohe Kompetenz, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit, sowie das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis, lassen das Unternehmen zu einem überaus beliebten Partner im Objektbereich werden.
Heute arbeiten insgesamt rund 70 Mitarbeiter unter der Führung von Dietrich Söffge und Carsten Biedermann an den Standorten Goslar und Halberstadt erfolgreich im Privatkunden- und Projektgeschäft. Aufträge in Millionengröße werden dabei ebenso wie Kleinaufträge höchst präzise und termingetreu abgewickelt.Von der Planung, Beratung und Angebotserstellung über die Steuerung der Produktion und Montage der entsprechenden Elemente bis hin zur Abrechnung erhalten Sie hier alles aus einer Hand. Diese Komplettlösung erfreut sich ständig wachsender Beliebtheit, denn nicht nur im Produktbereich, sondern insbesondere bei der Ausführung und dem Bauanschluss ergeben sich immer wieder neue technische und bauphysikalische Anforderungen, die nur durch ständige Schulungen des eigenen Technik- und Montagepersonals gemeistert werden können. Die RAL-Gütezeichen, Produktzertifizierungen und etliche Auszeichnungen zeugen dabei vom hohen Qualitätsstandard der Söffge-Produkte und Dienstleistungen.